Über viele Jahre war ich bereits im Krippenbau tief verwurzelt und bin nach wie vor davon begeistert. Die präzise, maßgenaue Arbeit und vor allem die Herstellung des umfangreichen Zubehörs – vom Brennholzstapel bis zu den Minimaiskolben; von kunstvollen Details bei Fenstern, Türen und Dächern; Gebäuden; Zäunen; Backöfen bis hin zur Beleuchtung bereiten mir immense Freude. Als jedoch fast alle Freunde, Verwandte und natürlich auch alle Familienmitglieder selbst bereits mit Wunschkrippen beschenkt waren und meine eigenen Lagerkapazitäten für die teils doch sehr großen Weihnachtskrippen so schön langsam auch erschöpft waren, suchte ich nebenher nach einem alternativen Ausgleich.
Als ich wieder einmal im Internet surfte, stieß ich dabei rein zufällig auf das Foto eines book nook und vertiefte mich in die Materie, die mich von Anfang an gänzlich in ihren Bann zog. Das I-Tüpfelchen war, als ich Katrins wunderbares book nook „Buchladen“ (noch ohne Erkerfenster) entdeckte und mich online in den Bausatz einlas. Schon alleine die Beispielfotos veranlassten mich als absoluten Bücherfreak, meine Gedanken zu atemberaubenden Vorstellungen und Geschichten abschweifen zu lassen. Was das Fass aber gänzlich zum Überlaufen (nur im positiven Sinn!) brachte, war die simple Herstellung von Hunderten von Büchern mit Sperrholz-Buchkörpern und den grandios aussehenden Leinenpapiercovern und fühlte ich mich damit gedanklich in eine große Bibliothek mit unzähligen alten, kostbaren Büchern und Handschriften versetzt. Der imaginäre Duft nach schweren Ledereinbänden, trockenem Papier und Pergament sowie der feine Glanz der Goldschnitte entstand gedanklich. Und so kam, was einfach eine ganz logische Folge war und kommen musste: ich setzte mich mit Katrin in Verbindung, ließ sie meine speziellen Wünsche und Vorstellungen zu Ergänzungen des von mir begehrten book nooks „Buchladen“ wissen – z.B. jede Menge extra Regale und dazu noch eine Beleuchtung für den Buchladen - und die prompte, zuverlässige und qualitativ hochwertige Umsetzung dieser meiner Wünsche war einfach nur toll. Also bestellte ich – ich konnte gar nicht anders – auch hier ließ Katrin mir wieder viel Hilfe und zusammen mit ihrem ebenfalls total liebenswerten „background brain“ Rob einen unvergleichlichen Service angedeihen (bin nämlich absolut kein Computerexperte und technisch in der Hinsicht – auch auf Grund meines Alters – eher minderbegabt und dazu leider noch beratungsresistent). Als dann ihre erste Lieferung bei mir eintraf, hab‘ ich mich umgehend über meine ersten Miniaturbücher gemacht und diese in Mengen vorgefertigt – „Man kann ja schließlich und endlich nie genug Bücher haben!“ – sei es nun im realen Leben oder in der wunderbaren Welt der Miniaturen.
Und dann fing auch schon das Zusammenbauen des book nook an: die Arbeit mit Holzleim und in kleinen Bereichen auch mit Heißkleber; das Beizen und Bemalen der Holzteile; das Tapezieren mit kleingemustertem Origamipapier oder auch Elefantenhautpapier; Filz als Bodenbelag (später kam dann eine Art Teppichboden en miniature dazu); das Bemalen/Vergolden und Bestücken der Bilderrahmen mit Bildern, Sprüchen und Geschriebenem sowie letztendlich das Befüllen und Bestücken der vielen Regale mit den Büchern in feinster Montagearbeit mit der Pinzette (Pinzetten wurden mittlerweile mein meistgenutztes Werkzeug – auch habe ich meinen Bestand wesentlich aufgebessert und eine Vielzahl davon auf Lager!). Jeder noch so kleine Arbeitsschritt brachte mich weiter; ließ mich nach Alternativen suchen und regte gleichzeitig meine Phantasie für die nächsten Werke und Objekte noch mehr an. Viele Arbeitsschritte konnte ich mittlerweile – auch durch mein Wissen aus dem Krippenbau – erleichtern, abändern und auch preiswerter machen. So bin ich fast ausschließlich auf die Verwendung von Pulverfarben/Farbpigmenten (z.B. Bösner Künstlerfarben) zusammen mit z.B. Capaplex (Acrylbasis; mit 3 Teilen Wasser verdünnt anzuwenden; dient zum Abmischen der Farben – das bringt Strahlkraft und Leuchten in die Farben; ist absolut lichtecht und hat die Haltbarkeit von teuren Acrylfarben) umgestiegen, da diese Farben äußerst sparsam verwendet werden können und damit die Kosten sehr niedrig sind. Holzbeizen in verschiedenen Farbtönen rühre ich mir immer aus einem oder mehreren Briefchen an und verwahre diese dann in Schraubverschlussgläsern. Ausschnitte der Briefchen sowie kleine gebeizte Musterholzplättchen – aufgeklebt auf die Deckel - erleichtern die spätere einfache Verwendung. Zum Vergolden oder Veredeln der Buchschnittkanten, aber auch Bilderrahmen und gravierter Holzteile verwende ich günstiges Bleichgold (z.B. Pelikan/Plaka), welches ich sehr dünn und ganz trocken mit Borstenpinseln auftrage. Bei alten, nicht mehr sehr ansehnlichen oder auch teils nicht optimal gereinigten Borstenpinseln kann man übrigens die Borsten stark kürzen, zurückschneiden und in Form bringen und lassen sich diese so noch längere Zeit weiterverwenden – gerade für die Vergoldungsarbeiten mit sehr trockenem Farbauftrag! Zur effizienten Pinselreinigung verwende ich z.B. meistens preiswerte flüssige Kernseife oder billiges Handspülmittel. Um die „Lederbuchcover“ noch edler und echter wirken zu lassen bzw. durch das Umbiegen oder Schneiden auftretende weiße Minifleckchen zu entfernen, arbeite ich immer die Biege- oder Schnittkanten mit etwas trockenem Farbauftrag in der Coverhauptfarbe o.ä. nach (Farbüberschuss einfach mit dem Finger abwischen) und poliere zu guter Letzt sozusagen als Firniss und auch des herrlichen Duftes wegen mit einem weichen Tuch einen Hauch farbloses Lederpflegewachs ein – speziell auf den Buchrücken (nicht überall auftragen, da sonst bei der Endmontage von Bücherstapeln bzw. Regalbestückung der Kleber nicht so gut hält). Ich verwende dafür z.B. farbloses „Büffelwachs“ – ein sehr hochwertiges Leder- und Holzpflegeprodukt. Mit dem kann man übrigens auch wunderbar naturbelassene, aber auch bemalte/gebeizte Holzoberflächen zum Glänzen bringen und nachhaltig pflegen/schützen. Einige dieser Tipps habe ich auch bei den Bewertungen zu Katrins Produkten eingetragen bzw. bei ihren Bauanleitungen als Kommentare hinterlassen. All meine Tipps/Produktnennungen sind nur meinem eigenen Empfinden und meinen persönlichen Erfahrungen geschuldet und stellen keinerlei Bewertung oder beabsichtigte Beeinflussung Dritter dar und kommen diese zum Teil aus meiner eigenen Krippenbaupraxis.
Im Laufe der Zeit – auch mit allen Änderungen und dem eher ungeplanten Wechsel Katrins von einer online-Verkaufsplattform hin zu ihrem Miniaturenbau-Unternehmen KatNook.de mit aufwändiger eigener Vermarktung; mit ihrer äußerst kreativen und mehr als liebens-würdigen und total serviceorientierten Art hat sie mich gänzlich für sich und ihre Projekte und Produkte vereinnahmt – und so durfte ich dank ihrer Kreativität schon viele kleine, wunderbare Dinge erwerben, verarbeiten und in eigene Projekte einbauen. Der Austausch mit Katrin ist dabei immer intensiver geworden und sie ist der ideale Gegenpart, um meine Ideen kunsthandwerklich und technisch perfekt umzusetzen. Mittlerweile habe ich viele Miniaturen hergestellt und gebaut – und es gab‘ dabei noch keine einzige, die nicht wenigstens mit mehreren Produkten aus Katrins Herstellung bestückt waren.
Was mich auch immer wieder aufs Neue verblüfft und froh stimmt, ist, wie liebevoll sie ihre Produkte verpackt und versendet – und dabei absolut nachhaltig, resourcen- und klimaschonend arbeitet. All ihre kleinen Pergaminsäckchen, die ungebleichten Kraftpapieretiketten, die Papiertütchen – einfach herrlich. Ich bewahre das alles auf und verwende es selber weiter – danke auch dafür, liebe Katrin! Jedes Paket von KatNook ist wie ein wunderbares Geschenk und immer ein herrliches Erlebnis, es zu öffnen!
Das wär’s mal für heute – bis bald bei KatNook.de – Gertrude
PS.: Einen Teil meiner Arbeiten könnt ihr bei Pinterest sehen unter @gertrude2470 bei „Miniaturen/Dioramas“ – Ordner „Meine selbstgebauten Miniaturen“ oder „Krippenbau“ – Ordner „Eigene, selbst gebaute Krippen“ „Von dir ausprobierte Pins“, etc
Bis demnächst in der wunderbaren Welt der Miniaturen!