Use It – Ein Dialog über Überfluss und Mangel
In der Ausstellung "Tondo" zeigt Katrin Schilke mit ihrem Kunstwerk "Use It" eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit dem Thema des Überflusses und Mangels. Die beiden zusammengehörenden Bilder im ovalen und runden, schwarzen Rahmen von jeweils 10 & 13 cm Höhe präsentieren eine visuelle und textliche Konversation, die dazu einlädt, über den Gebrauch und Missbrauch von Emotionen und Ressourcen nachzudenken.
Das erste Bild zeigt eine historische Frauenfigur mit einem verträumten Lächeln, das an klassische Gemälde erinnert. In einer Sprechblase steht der Satz: "I think you need a little bit of this." Diese Aussage, die fast als ein Ratschlag oder eine Empfehlung verstanden werden kann, scheint sich an den Betrachter oder die zweite dargestellte Person zu richten. Der Ausdruck im Gesicht der Frau suggeriert einen spielerischen Ton, aber auch eine gewisse Überlegenheit – als ob sie etwas besitzt, das sie großzügig weitergeben könnte.
Das zweite Bild zeigt eine andere Frauenfigur in einem viktorianischen Kleid, die sich ein großes, anatomisch korrektes Herz vor das Gesicht hält. Die Augen sind hinter den Fingerkuppen verborgen, was eine gewisse Verletzlichkeit, Scham oder gar Überforderung ausdrückt. Die dazugehörige Sprechblase sagt: "You've got too much of it." Diese Botschaft impliziert, dass das gezeigte Herz zu viel des Guten sein könnte – sei es Liebe, Emotion, Hingabe oder etwas anderes, das überwältigend wirkt.
Zusammen bilden diese beiden Werke einen subtilen und doch prägnanten Dialog darüber, was wir brauchen, was wir haben und wie wir beides in Balance halten können. Die Konfrontation der beiden Bildaussagen wirft die Frage auf, wann es zu viel ist und wann zu wenig, und ob das, was wir haben, tatsächlich das ist, was wir brauchen.
Schilke spielt mit dem Konzept der Sprechblasen und dem ikonischen Stil klassischer Porträts, um eine zeitlose, aber auch moderne Botschaft zu vermitteln. "Use It" fordert uns auf, zu reflektieren, wie wir mit unseren Ressourcen – seien es materielle Dinge, Emotionen oder Energie – umgehen. Es ist ein Kommentar über die menschliche Neigung zu Übertreibungen, aber auch über die Notwendigkeit, mit Bedacht zu nutzen, was wir haben, und zu erkennen, wann genug genug ist.